Ein Wunsch vieler Seitenbetreiber: Mit wenigen Klicks eine interaktive Webseite ganz ohne Programmierkenntnisse erstellen. Gelingt es Entwickler Incomedia mit dem Webanimator Plus diese Mammutaufgabe zu erfüllen? Wir verraten es euch in unserem Tech-Review.
Facts:
– Gadget: WebAnimator Plus
– Getestet mit: Windows 8.1
Power Point lässt grüßen
Nach dem ersten Pogramm-Start legen wir zunächst die Größe der Arbeitsfläche fest. Der WebAnimator lässt hierbei die Wahl zwischen verschiedenen Auflösungsvarianten. Bei unserem ersten Projekt entscheiden wir uns für das HD-Format mit 1280 auf 720 Pixel.
Wie aus den Office-Programmen bekannt, können verschiedene geometrische Objekte, Bilder und Texte einfach per Drag & Drop platziert werden. Dies sorgt für einen guten Workflow und schnelle Resultate.
„Klick mich!“
Den jeweiligen Elementen können zusätzlich Eigenschaften, wie Farbe, Animationsphasen und weitere Funktionen zugewiesen werden. So gilt es etwa festzulegen, welche Aktion bei einem Klick oder einer anderen Benutzer-Interaktion passieren soll: Soll der Besucher neue Informationen mit einem Effekt eingeblendet bekommen, oder auf eine andere Webseite gelangen?
Innerhalb weniger Minuten lässt sich damit das Grundgerüst einer Webseite zusammenstellen. Über die Export-Funktion können sekundenschnell geprüft werden, wie das Ergebnis im Browser aussieht. Leider enthält das Programm keinen integrierten FTP-Manager, um die fertige Seite direkt ins Web hochzuladen.
Eine coole Quiz-App: „Das wäre es!“
Mit diesem Vorhaben erstellen wir eine neue Projektdatei und denken uns die ersten Fragen aus. Und siehe da, eine einfach Quiz-Anwendung lässt sich rasch erstellen. Doch wenn es an die Feinarbeit geht, schwächelt der WebAnimator in seiner Kerndisziplin: den Animationen.
Ohne Erfahrung in der Videobearbeitung ist der Nutzer hier schnell überfordert. Der komplizierte Aufbau des Animierungs-Tools wirkt im Zeitalter der Apps antiquiert und kann in Sachen Zugänglichkeit nicht punkten. Im konkreten Beispiel haben wir bei der Quiz-Erstellung mehrere Minuten dafür benötigt, dass eine Box erst dann erscheint, sobald die Eingangsanimation vollständig abgelaufen ist. Das ist besonders ärgerlich, da sich auch nach diesem Mini-Erfolg kein wirklicher Lerneffekt einstellt – von einem Workflow ganz zu schweigen.
Kaufempfehlung für
Ungeeignet für
Fazit: Wer mit dem WebAnimator Plus schnell eindrucksvolle Effekte erzeugen möchte wird enttäuscht: Die Erstellung individueller Animationen ist nichts für Einsteiger. Für umfangreiche Projekte, ist übermäßig viel Einarbeitungszeit erforderlich. Das hätte man sich gerade nach den wohlklingenden Marketing-Versprechen nicht erwartet.
Vielen Dank an Incomedia für die Bereitstellung des Testmusters.
Wer neugierig geworden ist, kann sich die Demo-Version von herunterladen.
Daniel Rottinger
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