Viele Spieler dürften sich bei Point’n’Click-Adventures an bunte Fabel- und Fantasiewelten erinnert fühlen. Ich kann damit persönlich recht wenig anfangen. Deshalb habe ich mich umso mehr auf das Erscheinen von Repentant gefreut, das sich mit seiner erwachsenen Story vom Genre-Einerlei abhebt. Ob das Indie-Game auch spielerisch überzeugen kann, erfahrt ihr im Kurz-Test.
Story
Die Story von Repentant ist schnell erzählt: Der Spieler schlüpft in die Rolle von Oliver. Oliver steckt in Schwierigkeiten. Er wurde von seiner Frau verlassen und ertränkt seine Trauer in Alkohol. Eines Abends erreicht ihn ein Anruf von einem Kumpel, der sich mit ihm treffen möchte. Allerdings nicht auf einen Drink, vielmehr möchte er mit Oliver etwas Illegales tun. Wir machen uns also per U-Bahn auf zum Treffpunkt.
Grafik, Musik und Sprachausgabe
Nach dem Intro startet der Spieler vor einem kleinen Einkaufsladen. Die Grafik von Repentant besteht aus handgezeichneten 2D-Kulissen. Die grafische Präsentation ist gelungen und transportiert im Zusammenspiel mit der Musik gut die düstere Atmosphäre des Adventures.
Vor dem Laden trifft Oliver auf eine junge Frau, die ebenfalls U-Bahn gefahren ist. Um sich mit ihr zu unterhalten, klickt man sie an und der Dialog startet. Alle Dialoge im Spiel sind vertont – allerdings nur in englischer Sprache. Eine deutsche Sprachausgabe und Untertitel fehlen. Die englischen Sprecher machen einen soliden Job und greifen die Stimmung meist gut auf.
Rätsel
Typisch Point’n’Click gibt es auch bei Repentant verschiedene Rätsel, die es während der etwa 1,5 Stunden kurzen Spielzeit zu lösen gilt. Die Puzzleeinlagen sind dabei nicht besonders innovativ, fügen sich aber gut ins Geschehen ein und wirken nicht allzu aufgesetzt. Zu Beginn des Spiels muss man etwa für ausreichend Licht bei einem Fernsprecher sorgen, damit der Hauptcharakter den Münzschlitz findet. Im weiteren Verlauf gilt es auch die ein oder andere Inventarknobelei zu lösen. Insgesamt sind die Herausforderungen für Adventure-Einsteiger gut zu bewältigen. Auf die Handlung während des Spiels möchte ich im Kurz-Test nicht weiter eingehen, um die ohnehin kurze Story nicht schon zu verraten.
Kaufempfehlung für
+ Gelegenheits-Adventure-Spieler
+ Fans von düsterer Abenteuer
Ungeeignet für
Fazit: Würde ich Repentant weiterempfehlen? Ja, auf jeden Fall. Allerdings muss man schon düstere Plots mögen, um gut unterhalten zu werden. Ein Pluspunkt: Die Rätsel sind so gehalten, dass sie auch von Gelegenheitsspielern frustfrei gelöst werden können. Wer bei Repentant hingegen auf der Suche nach anspruchsvollen Rätseln ist, wird vermutlich enttäuscht.
Aktuell ist das Spiel zum Preis von 5,69 Euro bei Steam erhältlich.
Vielen Dank für die Bereitstellung von Repentant an den Indie-Entwickler Anate Studio.
Daniel Rottinger
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